Zusammenfassung der Kiefergelenks- und Funktionstherapie:

Basisdiagnostik

  1. manuelle Diagnostik: der Therapeut untersucht durch Hin- und Herbewegen mit unterschiedlichem Druck die Gelenksfunktion
  2. zahnärztliche Okklusions- und Funktionsdiagnostik klinisch (der Zahnarzt sucht in der Kaumuskulatur und im Kopf-Halsbereich nach Muskelverhärtungen und Verspannungen, sowie nach Störstellen an den Zähnen beim Schlucken, Kauen und Reiben (Zähneknirschen)
  3. Physiotherapie und  manuelle Diagnostik im Bereich Kiefermuskulatur, der Kopfmuskulatur im Hals- und Brustwirbelsäulenbereich. Selbstverständlich muß orthopädisch abgeklärt werden, ob am gesamten Bewegungsapparat etwas nicht in Ordnung ist oder ob eine der Hauptursachen  sich nicht in diesen Regionen findet
  4. wir betreiben nicht nur eine "ganzheitliche" Diagnostik (das ist ein belasteter und von der Wortwahl her unglücklicher Ausdruck) sondern blicken stets auch über den Tellerrand der Zahnheilkunde und versuchen eine Symptomatik, die über das Kiefergelenks-HWS-Syndrom hinausgeht schul- und alternativmedizinisch vollständig zu erfassen. Hier sind neben  Fehlhaltungen vor allem Unverträglichkeiten und Allergien zu nennen. Diese können wir - ggf. in Zusammenarbeit mit Fachkollegen - sowohl alternativmedizinisch als auch schulmedizinisch erfassen.

Primärtherapie

  1. wenn Physiotherapie und ähnliche Verfahrensweisen sowie Störstellenbeseitigung alleinnicht zum Ziel führen sollten, wenden wir eine Aufbissschiene an, um die Bisslage probeweise und auch therapeutisch (für eine passende Gelenkposition) zu korrigieren und die Verspannungen und sonstigen Beschwerden zu verringern.
  2. nach der ersten Phase der Physiotherapie und bei akuten Kiefergelenksproblemen wird kombiniert mit Aufbissschienen (zunächst als Entspannungsschiene) und Physiotherapie etc. (hier müssen vom Patienten unbedingt die verordneten "Hausaufgaben", d.h. spezielle gymnastische Übungen gemacht werden)  weiter behandelt. Die Aufbissschiene sollte (ähnlich wie eine Brillle) eine optimale störungsfreie Kaufläche und eineoptimale Bissposition schaffen. Je nachdem, wie sich die Muskeln entspannen muß die Kaufläche der Schiene dann angepasst  werden.
    Diese Phase sollte in der Regel nach 8 bis 12 Wochen abgeschlossen sein.

Sekundärtherapie

Liegen größere Störstellen im eigenen Gebiss oder eine Bisslagendiskrepanz vor (d.h. ein Unterschied zwischen der neuen, durch die Aufbissschiene herausgearbeiteten Bissposition und der Bisslage zwischen den natürlichen Kiefern), so sollte die neue Bisslage unbedingt auf das Gebiss übertragen werden. Nur so kann die neue Bissposition das Gelenk auch dann entlasten, wenn beim Kauen oder  öffentlichem Sprechen Schiene nicht getragen wird. Im Normalfall können unsere Schienen jedoch außer beim Essen auch tagsüber problemlos getragen werden.
Je nach Situation kann die Übertragung der Bissposition auf das eigene Gebiss mit aufgeklebten Kunststoffkauflächen, Keramikonlays, direkten Compositerekonstruktionen, prothetisch mit Kronen – auch auf Implantaten verankert- , prothetisch oder kieferorthopädisch erfolgen.

Da wir seit über zwei Jahrzehnten eine umfassende Zahnheilkunde betreiben, können wir Sie bei all diesen Verfahrensweisen aufgrund eigener Erfahrung beraten und gegebenenfalls - wenn gewünscht - auch versorgen.

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